Einladung zu Vortrag und Diskussion: Wolfgang van den Daele: „Ich liebe das Mädchen mit den drei blauen Augen …“ Die biotechnische Zukunft der menschlichen Natur – Träume und Perspektiven des Transhumanismus
Hinter dem „Transhumanismus“ steht die Vorstellung, dass man mit moderner Technik die biologische Verfasstheit des Menschen umgestalten könne und solle. Es geht darum, der
menschlichen Natur vermeintlich bessere oder neue körperliche oder mentale Fähigkeiten hinzuzufügen. Die sich abzeichnenden Möglichkeiten, zielgerichtet in das Genom des Menschen einzugreifen, eröffnen realistische Perspektiven dazu.
Eine solche Perspektive löst unter dem Schlagwort der genmanipulativen Menschenzüchtung starke Ängste aus. Dem wird wiederum das Recht auf Selbstbestimmung als eine hinreichende
Rechtfertigung entgegengestellt, um in die eigene Natur (und die seiner Kinder) gestaltend einzugreifen. Dass man seinen Kindern drei Augen verpasst, kann sicher verboten werden. Sollte
es Eltern indes ebenfalls versagt bleiben, die angeborene Intelligenz ihrer Kinder auf ein Niveau zu erhöhen, das die Kinder anderer Eltern durch den Zufall genetischer Rekombination auf natürliche Weise erreichen?Die Perspektiven der technischen Verfügung über die menschliche Natur bleiben ambivalent und moralisch komplex. Einstweilen schützt uns noch die Tatsache, dass die Technik entweder gar nicht oder nur mit nicht akzeptablen Risiken funktioniert. Ewig wird dieser Schutz aber nicht halten.
Prof. Wolfgang van den Daele (früher Max-Planck-Institut Starnberg) war bis zu seiner Emeritierung Direktor am Wissenschaftszentrum Berlin und bis 2007 Mitglied im Nationalen Ethikrat.
Donnerstag, 18. Mai 2017, 19:30 Uhr
Bayerischer Hof Starnberg,
Bahnhofsplatz 1
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