Im Landkreis Starnberg leben über 14.000 Menschen mit einer Behinderung. So ist der Stand zum Jahresende 2019. Der Anteil von Menschen mit einer Behinderung an der gesamten Landkreisbevölkerung beträgt somit mehr als 10 Prozent. Jeden von uns kann es treffen. Denn meist ist eine Behinderungen nicht angeboren, sondern in 96 Prozent der Fälle beruht sie auf einer im Laufe des Lebens eintretenden Kranheit. Die Vereinten Nationen haben für die Menschen mit Behinderungen ein für alle Staaten verbindliches Übereinkommen verabschiedet. Der Starnberger Kreistag hat in der Folge im Juli 2017 den Aktionsplan “Gemeinsam stärker” mit Zielen und konkreten Maßnahmen beschlossen. Das wesentliche Ziel lautet: Menschen mit Behinderungen sollen in allen Lebensbereichen – von Anfang an – selbstbestimmt leben können.

In diesem Zusammenhang wurde – auf Antrag der SPD-Kreistagsfraktion – die Arbeitsgemeinschaft für Behindertenfragen zu einem Inklusionsbeirat weiterentwickelt. In diesem Gremium treffen sich Betroffene, Angehörige, Fachleute und Vertreter der Verbände und Selbsthilfegruppen regelmäßig zur Information, Beratung und zum Austausch. Zudem wurde die hauptamtliche Stelle des Behindertenbeauftragten des Landkreises sowie des Koordinators für die Umsetzung des Aktionsplans geschaffen. In den Sitzung des Sozialausschusses wird regelmäßig über den aktuellen Stand der Umsetzung des Aktionsplans berichtet. Sie erfolgt nach dem Inklusionsgrundsatz “Unsere Vielfalt ist unsere Stärke” und umfasst die Bereiche Wohnen, Arbeit, Mobilität, Barrierefreiheit, Schule, frühkindliche Bildung, Freizeit, Kultur und Sport. Mehr Informationen hierzu gibt es auch auf der Internetseite des Landkreises Starnberg. Der Kern des Inklusionsgedankens ist das gelebte Recht der Zugehörigkeit, also der Teilhabe an der Gemeinschaft aller. “Wir müssen lernen, mehr inklusiv zu denken”, sagt dazu Tim Weidner, der Vorsitzende des Sozialausschusses im Starnberger Kreistag.

Ein weiterer aktueller Themenschwerpunkt ist die Förderung des politischen Engegements von Menschen mit Behinderungen. Es geht dabei um eine Sicherstellung der gleichberechtigten und umfassenden Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am politischen Leben sowie die Möglichkeit und das Recht zu wählen und gewählt zu werden. Es wäre sehr wünschenswert, wenn Menschen mit Behinderungen bei den anstehenden Wahlen in die Kommunalparlamente gewählt werden, dort mitbestimmen können und ihre Interessen vertreten. So kandidiert beispielsweise Claus Angerbauer auf Listenplatz 6 der SPD-Kreistagsliste sowie Nico Wunderle auf Platz 20 und können mit jeweils 3 Stimmen unterstützt werden.

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