Der senegalesische Wirtschaftsprofessor Felwine Sarr beendet sein 2019 auch auf deutsch erschienenes Buch „Afrotopia“ mit einem Appell zu einer kulturellen Revolution auf der Basis traditioneller afrikanischer Werte. Damit könne Afrika, wie zu Beginn der Menschheit, wieder zum „spirituellen Zentrum der Welt“ werden.
Am sog. „Postkolonialen Diskurs“, der die Orientierung am westlichen Entwicklungsmodell kritisiert, beteiligt sich auch der kamerunische Philosoph Achille Mbembe. Dieser (Autor u.a. von „Kritik der schwarzen Vernunft“) stellt fest, Europa sei müde geworden und repräsentiere mittlerweile „eine Welt nachlassender Lebenskraft“. Afrika solle seinen Blick „auf etwas Neues“ richten, „die Bühne betreten“ und für sich selbst und die gesamte Menschheit „neue Zeiten anbrechen“ lassen. Mbembe vertritt eine „Ethik des Passanten“, da der Mensch nicht von Geburt, Herkunft oder Rasse determiniert und an einen Ort der Welt gebunden sein dürfe.
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