Bereits im März 2011 haben die SPD-Ortsvereine eine Unterschriftensammlung an den Bahnhöfen der S8 durchgeführt, um einen durchgehenden 20-Minuten-Takt zu erreichen. Für die Fahrgäste aus Steinebach, Hechendorf und Herrsching ist es schlicht nicht nachvollziehbar, warum sie einen schlechteren Service zu einem um 50% höheren Fahrpreis hinnehmen müssen. Die Unterschriftenliste wurde zusammen mit einem gemeinsamen Schreiben der Ortsvereinsvorsitzenden von Weßling, Wörthsee, Seefeld und Herrsching und des SPD-Kreistagsfraktionsvorsitzenden Tim Weidner an den Bayerischen Verkehrsminister Martin Zeil geschickt mit der Bitte, eine Lösung für einen durchgehenden 20-Minuten-Takt zu finden. Im Juni 2011 erhielt Tim Weidner die ernüchternde Antwort aus dem Ministerium: Herr Zeil sieht weder die Möglichkeit noch die Notwendigkeit für einen durchgehenden 20-Minuten-Takt der S 8.
Da eine Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs für die SPD der erste Schritt ist, um die Energiewende einzuleiten, wird sich Tim Weidner weiterhin dafür einsetzen. Daher hat er nun einen Antrag für eine MVV-Tarifreform im Kreistag eingereicht. Darin wird der Landrat gebeten, sich in der MVV-Gesellschafterversammlung für die Einführung eines einfachen, modernen und fairen Tarifsystems einzusetzen.
In zahlreichen Landkreiskommunen wird seit Jahren das geltende MVV-Tarifsystem kritisiert. Von einer – weiter wachsenden – europäischen Metropolregion wird ein einfaches, modernes und faires Tarifsystem erwartet. Doch die derzeitige Tarifstruktur wird als schwer verständlich und mit ihren Tarifsprüngen als ungerecht angesehen. Die Einteilung des Tarifgebiets ist, aus Sicht der SPD-Fraktion, nicht mehr zeitgemäß.
In den vergangenen 40 Jahren ist das Netz erweitert worden. Die Fahrgastströme und die Finanzierungsgrundlagen haben sich verändert. Mit Blick auf die enormen Belastungen durch den Individualverkehr und bei Berücksichtigung der Ziele der Energiewende sowie des Klimaschutzes wird, aus Sicht der SPD-Kreistagsfraktion, das MVV-Gebiet weiter wachsen. Daher sollte das Tarifsystem jetzt von Grund auf reformiert werden. Es sollte übersichtlicher werden und attraktiver, durch günstige und faire Ticketpreise.
Der alleinige Vertrieb an vielen Stellen im MVV-Gebiet mittels Fahrkartenautomaten ist zudem umständlich und nicht mehr zeitgemäß. Hier schlägt die SPD-Fraktion die Einführung moderner Vertriebswege, beispielsweise des sogenannten Electronic Ticketing (e-Ticketing) vor.
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!