Der „Starnberger Dialog“ ruft auch in diesem Jahr zur Kundgebung am 9. November um 18 Uhr auf dem Starnberger Kirchplatz auf. Sie steht wiederum unter der Überschrift „Unsere Demokratie – wir passen drauf auf“ und lädt die Bürgergesellschaft Starnbergs und der Region dazu ein.
Neben den Grußworten u.a. durch den stellvertretenden Landrat Tim Weidner gehört für den Starnberger Dialog das jüdische Gebet für die Ermordeten des Holocausts in jedem Jahr zu den Grundaufgaben der Erinnerung des 9. November. Den Schwerpunkt bildet diesmal das Thema „Sprache“. Ihre destruktive alltägliche Wirkmacht insbesondere im Pogrom von 1938 wurde eindrucksvoll von Viktor Klemperer dokumentiert. Der Fall der Mauer im Jahr 1989 bedeutete auch ein Niederreißen sprachlicher Mauern. Der damalige Ruf „Wir sind das Volk“ dient inzwischen dazu, Barrieren aufzubauen, und Menschen auszugrenzen. Auch die aktuellen verharmlosenden Redeweisen über die Verbrechen der Nazidiktatur geben Grund zur Sorge, dass die gegenwärtig erlebbare Verrohung unserer Sprache ein Spiegelbild der zunehmenden Verrohung der Gesellschaft ist. Dem tritt der Starnberger Dialog klar, deutlich und mit dem Appell zur Achtsamkeit entgegen. Der Starnberger Dialog will aufdecken, was die Sprache populistischer oder gar extremistischer Sprecherinnen und Sprecher verrät. Die Organisatoren und Organisatorinnen wollen verdeutlichen, dass ein oft bewusst grenzüberschreitender Gebrauch der Sprache der gegenseitigen Verständigung schadet. Sie rufen zu einer demokratisch verantworteten Redeweise auch über die deutsche Geschichte auf. Diese Redeweise beherzigt selbst, was sie einfordert: Respekt, Inklusion und Verständigung. Einen musikalischen Akzent mit der Klarinette setzt Stefan Komarek und es kommen u.a. Texte von Viktor Klemperer und Axel Hacke zu Gehör. Der Abend steht unter dem Ausspruch von Max Mannheimer: „Ihr seid nicht verantwortlich für das, was geschah. Aber dass es nicht wieder geschieht, dafür schon.”
Für den Starnberger Dialog:
Kerstin Täubner-Benicke
Sissi Fuchsenberger
Martina Neubauer
Rainer Hange
Dr. Stefan Koch
Kerstin Täubner-Benicke
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