Unser Blick auf Afrika ist häufig bestimmt durch Filme über Afrika, also den Blick von außen. Afrika erscheint noch immer als der dunkle Kontinent, westlicher Entwicklungshilfe bedürftig und also nicht eigenständig. Flüchtlingskrise und Debatten über Raubkunst haben in letzter Zeit dazu beigetragen, sich mit diesem Kontinent näher auseinanderzusetzen. Wie sehen Afrikaner sich selbst? Und wie präsentieren sie sich nach außen?
Afrikanische Filmemacher haben seit Beginn der Unabhängigkeit der afrikanischen Staaten in den 60er Jahren versucht, einen eigenen selbstbewußten Blick auf ihre Gesellschaften zu entwickeln. Inzwischen gibt es in den Staaten südlich der Sahara eine blühende Filmindustrie.
Einige neuere Filme aus verschiedenen Staaten Afrikas wollen wir Ihnen in den kommenden Monaten vorstellen. Wir beginnen damit im Rahmen des FünfseenFilmfestivals.
Begleitend zur Reihe haben wir Vorträge von Moritz Holfelder über Restitution von Raubkunst (17.11.19) und Rebekka Habermas (1.12.19) zur Kolonialgeschichte Deutschlands in Togo vorgesehen.
Film 1: Dienstag, 10. September 2019, 19:30 Uhr, Schloßberghalle Starnberg: Frontières / Burkina-Faso / 2017 / 90 min, Regie: Apolline Traoré
Der Film erzählt die Geschichte von vier Frauen, die aus unterschiedlichen persönlichen Gründen unter Schwierigkeiten und Schikanen auf dem Landweg von Senegal über Mali, Burkina Faso, Benin bis in die Millionenmetropole Lagos in Nigeria reisen wollen. Die Regisseurin Apolline Traoré, geboren 1976 in Burkina Faso, kehrte nach einem Kunst- und Film-Studium in den USA wieder zurück in ihre Heimat. Dort arbeitet sie als Regisseurin und Filmautorin. Sie produzierte mehrere Filme über die Rolle der Frauen in Burkina Faso.
Einführung und Diskussion: Irma Hanke und Carola Merseburger
Film 2: Donnerstag, 12. September 2019, 19:30 Uhr, Kino Breitwand Gauting im Rahmen der Horizonte-Preisverleihung (Beginn 19:00 Uhr) Fatuma / Tansania / 2018 / Spielfilm /78 min, Regie: Jordan Riber
Der Film erzählt von Fatuma und ihrer Tochter Neema, die tagaus, tagein auf dem Feld arbeiten, um das Leben der sechsköpfigen Familie zu sichern. Neema geht gern zur Schule, doch ihr Vater will sie mit einem älteren Mann verheiraten, um den Brautpreis zu bekommen. Der Regisseur Jordan Riber ist in Simbabwe aufgewachsen. Seit gut 15 Jahren lebt er in Tansania. Fatuma wurde beim Sanzibar-Film-Festival
(ZIFF) 2018 als bester Film ausgezeichnet.
Einführung und Diskussion: Heinz Gerber
Weitere Termine (in den Breitwand Kinos liegen Flyer zur Afrika-Filmreihe des Kulturforums bereit):
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!