Einladung zum 6. Film der Filmreihe „Afrika im Aufbruch“
Unser Blick auf Afrika ist häufig bestimmt durch Filme über Afrika, also den Blick von außen. Afrika erscheint noch immer als der dunkle Kontinent, westlicher Entwicklungshilfe bedürftig und also nicht eigenständig. Flüchtlingskrise und Debatten über Raubkunst haben in letzter Zeit dazu beigetragen, sich mit diesem Kontinent näher auseinanderzusetzen. Wie sehen Afrikaner sich selbst? Und wie präsentieren sie sich nach außen? Afrikanische Filmemacher haben seit Beginn der Unabhängigkeit der afrikanischen Staaten in den 60er Jahren versucht, einen eigenen selbstbewußten Blick auf ihre Gesellschaften zu entwickeln. Inzwischen gibt es in den Staaten südlich der Sahara eine blühende Filmindustrie.
Film 6: Sonntag, 12. Januar 2020, 11:00 Uhr, Kino Breitwand Starnberg
BAMAKO /ML/FR/ 2006, Regie: Abderrahmane Sissako
Besetzung: Maimouna Hélène Diarra, Balla Habib Dembélé
Im Hof eines Hauses in Bamako machen Vertreter der afrikanischen Zivilgesellschaft der Weltbank und dem Internationalen Währungsfonds den Prozess, denen sie vorwerfen, die Armut in Afrika zu vergrößern. Ankläger, Zeugen und Verteidiger kommen zu Wort. Derweil geht das Alltagsleben im Hof weiter, gezeigt wird die Beziehung zwischen der gutaussehenden Sängerin Melé und ihrem arbeitslosen Mann Chaka. Auch werden Szenen einer afrikanischen Emigration nach Europa und eines fiktiven, in Timbuktu spielenden Western gezeigt.
Der Regisseur Abderramane Sissako wurde 1961 in Kiffa, Mauretanien, geboren, lebte dann in Mali, studierte in Moskau, ließ sich Anfang der 90er Jahre in Frankreich nieder und gilt als einer der bekanntesten Filmschaffenden aus dem subsaharischen Afrika.
*Für den Vortrag von Rebekka Habermas: “Von Togo bis Bayern – eine kolonialgeschichtliche Spurensuche” haben wir einen neuen Termin vereinbart: Mittwoch, 12.2.2020. (Einladung folgt) Das Buch ist in der Starnberger Buchhandlung Rupprecht vorrätig.*
EINE EMPFEHLUNG: Am Mittwoch, 22. Januar 2020 zeigt der Regisseur Peter Heller im Münchner Museum Fünf Kontinente seinen Film “Verkaufte Götter”.
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