Waldemar von Knoeringen (1906-1971) war ein ungewöhnlicher Politiker. Nachdenklich und zurückhaltend im Ton, gleichzeitig ein mitreißender Redner und intellektueller Kopf, gewann er die Köpfe und Herzen der Menschen. Seiner Partei war er in vielen Fragen weit voraus.

Nachdem Knoeringen 1945 aus dem Exil zurückgekehrt war, übernahm er von 1946-1958 den Fraktions- und von 1947-1963 auch den Parteivorsitz der bayerischen SPD. 1948 gründete er die Georg-von-Vollmar-Akademie in Kochel am See. Bis zu seinem Tod im Jahr 1971 blieb er ihr Direktor und Ideengeber. 1958 bis 1962 war er stellvertretender SPD-Parteivorsitzender und arbeitete an einem neuen Profil für die SPD mit. Das Ergebnis sollte das Godesberger Programm werden. Ob nun in seinen Überlegungen zu Staat und Gesellschaft oder in zeitgebundenen Texten – was sozialdemokratische Identität ausmacht, wird in fast jeder von Knoeringens Schriften sichtbar.

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