Vom Barrikadenkampf während der Revolution 1848 über die Gründung des Allgemeinen Deutschen Arbeitsvereins durch Ferdinand Lassalle im Jahr 1863 bis zu Willy Brandts Ostpolitik und dem Atomausstieg der heutigen SPD:
Die deutsche Sozialdemokratie hat stets politische Akzente gesetzt. Nicht immer an der Macht – aber nie machtlos! Zunächst als soziale Bewegung, später als Partei erkämpfte sie die Demokratie und trieb den Ausbau des Sozialstaats voran. Selbst angesichts der Verfolgung durch die Politik Bismarcks, durch die Nationalsozialisten und das SED-Regime blieb sie ihren Grundwerten treu.
Kurt Schumacher, 1946 durch eine Kriegsverletzung im 1. Weltkrieg und durch eine über neunjährige KZ-Haft während der NS-Diktatur gezeichnet, sprach 1946 von der SPD als „dem saubersten Stück Deutschlands“. Im Gegenzug zu anderen Parteien musste sie nie ihren Namen ändern, nicht in der wilhelminischen Zeit unter Bismarck, nicht nach dem 1. Weltkrieg in der Weimarer Zeit, nicht nach 1945. Nach Verfolgungen, Verboten und auch selbst verursachten Spaltungen ging sie gestärkt daraus hervor. Die Partei hat einen wesentlichen Anteil daran, dass die Wandlung des Bürgers vom Untertan zum Staatsbürger erfolgen konnte.Eine Wurzel der SPD waren die Arbeiterbildungsvereine. Durch sie sollten die Menschen der Teilhabe an gesellschaftlichen Prozessen näher kommen. Bis heute ist das Thema Teilhabe durch Bildung ein wichtiger Bestandteil der politischen Arbeit. Eine weitere Traditionslinie der Partei ist die Bekämpfung materieller Not. Auch heute leben immer mehr Menschen von Transferleistungen. Obwohl sie Vollzeit arbeiten, sind sie von Armut bedroht.
Aufklärung und Toleranz sind eine weitere Säule der Sozialdemokratie. Unabhängig von Geschlecht, Alter, Religionszugehörigkeit oder sexueller Orientierung sollen Menschen gleiche Chancen wahrnehmen können, um ihr Leben zu gestalten. Lösungen müssen auch immer europäisch und global gedacht werden. Solidarität hört nicht an den Grenzen auf. Das Einsetzen für Demokratie und Menschenrechte, gegen Rassismus und Intoleranz ist auch noch im 21. Jahrhundert notwendig. Als älteste Partei auch in Bayern sind für die SPD in Starnberg diese Sätze Programm seit 121 Jahren. Die SPD hat im Laufe der 150 jährigen Geschichte auch Fehler gemacht und wurde durch Spaltungen immer wieder geschwächt. Sie hat zwar manchmal den Mut, aber nie das Ziel aus den Augen verloren.
Programm
04.07.2013 – 10.07.2013 | 150 Jahre Deutsche Sozialdemokratie Ausstellung der Friedrich-Ebert-Stiftung in der Schlossberghalle Starnberg |
04.07.2013 Donnerstag 19:00 Uhr |
Festakt zum 150jährigen Jubiläum und Eröffnung der Ausstellung mit Franz Maget (MdL), Vizepräsident des Bayerischen Landtages und Johano Strasser, Mitglied der Grundwertekommission Musikalische Umrahmung: Knappschaftskapelle Peißenberg |
07.07.2013 Sonntag 11:00 Uhr |
Kino Breitwand Starnberg „wenn du was verändern willst…“. ein zeitgeschichtliches Dokument über 150 Jahre deutscher und sozialdemokratischer Geschichte Eintritt 5 Euro |
09.07.2013 Dienstag 9:00 Uhr |
Schlossberghalle Lebendiger Geschichtsunterricht Ein Vormittag für die Schulen im Landkreis Anmeldung: 08151/ 95 35 41 oder mail@sissi-fuchsenberger.de |
10.07.2013 Mittwoch 20:00 Uhr |
Schlossberghalle „Die letzten Tage der Menschheit“ von Karl Kraus Szenische Lesung mit Roland Astor und Claus Obalski Abendkasse 12 Euro / erm. 6 Euro |
Die Ausstellung ist während den Veranstaltungen und von 9:00 – 17:00 geöffnet.
Schlossberghalle, Vogelanger 2, 82319 Starnberg
Kontakt: Elisabeth Fuchsenberger, Höhenweg 33, 82335 Berg
mail@sissi-fuchsenberger.de, Tel.Nr. 08151/ 95 35 41
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!